Die Inflation zehrt den realen Wert von Bareinlagen zuverlässig auf: Seit 2007 resultierte dies in einem Rückgang der Kaufkraft von Guthaben in Euro um 21%, in US-Dollar um 23% und in britischen Pfund um 25%. (UBS)

Wir empfehlen Anlegerinnen und Anlegern, sich nach und nach attraktive Renditen erstklassiger Anleihen zu sichern. In der Vergangenheit haben sich ausgewogene Portfolios über die meisten Zeithorizonte besser entwickelt als Einlagen.


Infolge der restriktiveren Geldpolitik der Zentralbanken sind Bareinlagen für viele Anleger attraktiver geworden.


  • In den USA ist der Zielbereich der Fed Funds Rate auf 5% bis 5,25% gestiegen, während die Rendite der 2-jährigen US-Treasuries per 17. Juli bei 4,74% lag.
  • In der Eurozone beträgt der Einlagensatz 3,5%, gegenüber einer Rendite der 2-jährigen deutschen Bundesanleihen von 3,3%.
  • Bareinlagen mögen in Anbetracht des unsicheren Konjunkturumfelds wie ein sicherer Zufluchtsort erscheinen.

Doch der Schein trügt. Wir ziehen es daher vor, Renditen zu sichern und an einem diversifizierten Portfolio festzuhalten.


  • Die Einlagenzinsen könnten schnell sinken, wenn die Zentralbanken wieder auf eine moderatere Geldpolitik umschwenken.
  • Anleger können sich jetzt attraktive Renditen von Anleihen sichern, die zudem einen Diversifikationsvorteil und Potenzial für Kapitalzuwächse bieten, falls die Wirtschaft auf eine Rezession zusteuert.
  • In der Vergangenheit hat sich ein ausgewogenes Portfolio aus Aktien und Anleihen die meiste Zeit besser entwickelt als Barpositionen – ein 60/40-Portfolio schnitt über einen Zeitraum von fünf Jahren in etwa 80% der Zeit besser ab als Cash.

Daher sollten Anleger keine überhöhten Bareinlagen aufbauen und Anleihen bevorzugen.


  • Unserer Ansicht nach sollten Anleger nicht auf die finale Zinserhöhung warten, bevor sie nach Gelegenheiten suchen, sich attraktive Renditen zu sichern.
  • Wir erwarten, dass erstklassige (Staatsanleihen), Investment-Grade- und nachhaltige Anleihen während des restlichen Jahres gute Erträge erzielen, und bevorzugen Laufzeiten von fünf bis zehn Jahren.
  • Vorrangige Bankanleihen bieten nach wie vor höhere Renditen als Schuldtitel von Nichtfinanzunternehmen mit ähnlichen Ratings.

Hätten Sie es gewusst?


  • Die Inflation zehrt den realen Wert von Bareinlagen zuverlässig auf: Seit 2007 resultierte dies in einem Rückgang der Kaufkraft von Guthaben in Euro um 21%, in US-Dollar um 23% und in britischen Pfund um 25%.
  • Auf Basis der Daten seit 1926 hat sich ein 60/40-Portfolio aus US-Large-Cap-Aktien und Anleihen über einen Zeitraum von fünf Jahren in etwa 80% der Zeit besser entwickelt als Cash.

Anlageeinschätzung


Wir erkennen gute Gelegenheiten, sich höhere Zinsen zu sichern, während die Fed einen Balanceakt zwischen Preisstabilität, Vollbeschäftigung und finanzieller Stabilität vollführt. Insbesondere bei erstklassigen (Staats-), Investment-Grade- und nachhaltigen Anleihen sowie bei ausgewählten, nicht nachrangigen Verpflichtungen aus dem Finanzsektor erkennen wir Chancen. Aktiv verwaltete festverzinsliche Strategien können Anlegern helfen, die ganze Bandbreite der Möglichkeiten zu nutzen.


Wesentliche Beiträge von: Vincent Heaney, Christopher Swann


Originalbericht: Was soll ich mit meinen Barpositionen machen? vom 18. Juli 2023.