In einer aktuellen Studie befassen wir uns mit der aufstrebenden «blauen Wirtschaft», die als Sektor Investitionen in eine nachhaltige Nutzung der Gewässer, insbesondere der Meere, auf unserem Planeten fördert. Schätzungen zufolge wird die blaue Wirtschaft bis 2030 auf 3000 Milliarden US-Dollar anwachsen, wobei investierbare Märkte in Abwasserbewirtschaftung, Abfallmanagement, Kunststoffrecycling und nachhaltige Aquakulturen über 1,1 Billionen US-Dollar beisteuern dürften. Das Wachstum dieser Sektoren wird voraussichtlich langfristig jährlich im mittleren einstelligen Prozentbereich liegen.
Die Meere sind unverzichtbar für das wirksame Funktionieren unserer Volkswirtschaften, unserer Gesellschaft und der Umwelt. Der UN-Hochseevertrag von 2023 ist ein bahnbrechendes Abkommen, das darauf abzielt, dass 30 Prozent der Ozeane bis im Jahr 2030 als geschützt ausgewiesen werden, im Einklang mit den Zielen zur Ernährungssicherheit und Dekarbonisierung. Trotz dieser Fortschritte geben die Vereinten Nationen zu bedenken, dass das Ziel Nummer 14 der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs), das sich auf den Meeresschutz konzentriert, das am wenigsten gut finanzierte unter den 17 SDGs bleibt. Es dürften künftig vermehrt regulatorische Massnahmen, insbesondere im maritimen Transportsektor, verabschiedet werden, um die Verschmutzung der Gewässer einzudämmen. Dazu gehören obligatorische Wasseraufbereitungssysteme und Beschränkungen für den Schwefelgehalt von Treibstoffen, die wiederum Investitionsmöglichkeiten in saubere Technologien für die maritime Industrie sowie die Schifffahrt schaffen. Zwei für die blaue Wirtschaft kritische Bereiche sind Abfallmanagement und Recycling. Die Kunststoffabfallkrise in den Meeren zeigt die dringende Notwendigkeit, die Recyclingraten zu steigern. Daraus ergeben sich Investitionsmöglichkeiten in Unternehmen, die sich auf Abfallbewirtschaftung und Recycling spezialisieren, sowie in Technologien, die auf eine Reduktion der Kunststoffverschmutzung abzielen.
Vor diesem Hintergrund kommt dem Ansatz der Kreislaufwirtschaft, die eng mit der blauen Wirtschaft verbunden ist, eine bedeutende Rolle zu. Die Recyclingindustrie, insbesondere das Batterierecycling, wird aufgrund der Nachfrage nach Dekarbonisierungsmaterialien eine bedeutende Rolle spielen. Neue Recyclingmethoden sind die Grundlage für innovative Lösungen mit Materialien, die traditionell schwer zu rezyklieren sind. Ebenso rücken nachhaltige Aquakulturen in den Fokus der Investoren. Diese helfen, die steigende globale Nachfrage nach Nahrungsmitteln und Ressourcen zu decken. Während sich traditionelle Aquakulturen oft negativ auf die Umwelt auswirken, sind nachhaltigere Praktiken für die Branche von entscheidender Bedeutung.
In der erwähnten Studie identifizieren wir Chancen und Herausforderungen in den Bereichen Abfallmanagement, Recycling und Aquakulturen. Unternehmen, die in Recycling, biobasierten Kunststoffen und nachhaltiger Aquakultur innovieren, sind gut positioniert, um von strukturellen Trends und der steigenden Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen zu profitieren. Generell bietet thematisches Investieren Zugang zu langfristigen Wachstumstreibern sowie insbesondere eine verbesserte Diversifikation. Es zielt darauf ab, von erkennbaren globalen Trends wie Bevölkerungswachstum, Alterung und Urbanisierung sowie von technologischen Entwicklungen wie der künstlichen Intelligenz zu profitieren. Wirtschaftsbereiche, die sich solche säkulare Trends zunutze machen, können über einen vollen Wirtschaftszyklus hinweg überdurchschnittliches Gewinnwachstum liefern.
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