Gemäss der vierteljährlichen UBS-Umfrage bei über 500 Unternehmen hat sich die Dynamik bei den KMU im Industriesektor bei allen Indikatoren verlangsamt oder ist sogar rückläufig. Einzig die Anzahl der Beschäftigten stieg im dritten Quartal noch leicht. Sowohl die Grossunternehmen wie auch die KMU stabilisierten ihre Umsätze im dritten Quartal, erwarten aber fürs letzte Quartal bereits einen Umsatzrückgang. Die Verkaufspreise, die Gewinne wie auch der Cashflow verschlechterten sich im dritten Quartal bei allen Unternehmen, wobei der Rückgang bei den KMU weniger stark war als bei den Grossunternehmen.

Beschäftigungsniveau im Baugewerbe weiterhin stabil

Während sich die Gewinne der Grossunternehmen im Baugewerbe nach einem negativen Quartal wieder stabilisierten, waren sie bei den KMU seit nunmehr sechs Quartalen rückläufig. Auch die Preise waren im dritten Quartal sowohl bei den Grossunternehmen wie auch bei den KMU weiterhin rückläufig. Im letzten Quartal des laufenden Jahres erwarten die Unternehmen bei allen Indikatoren eine Verschlechterung. Eine Ausnahme bildet hier die Anzahl der Beschäftigten, die bei den Grossunternehmen wie bei den KMU unverändert bleiben dürfte.

Der Dienstleistungssektor leidet weniger im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld als die Industrie. So waren die Umsätze, Gewinne und Cashflows im dritten Quartal unverändert und die Beschäftigung konnte sogar noch einmal leicht ausgebaut werden. Das Bild war jedoch je nach Unternehmensgrösse unterschiedlich. Während die Grossunternehmen die Beschäftigung mehr ausbauen konnten als die KMU, mussten letztere bei den Verkaufspreisen weniger grosse Einbussen hinnehmen.

Der Detailhandel und der Tourismus befinden sich ungeachtet der Unternehmensgrösse in der Krise. Im Detailhandel war allein die Beschäftigung bei den KMU im dritten Quartal noch unverändert, alle anderen Indikatoren verschlechterten sich sowohl bei den KMU wie auch bei den Grossunternehmen. Die KMU schnitten im Vergleich zu den Grossunternehmen allerdings besser ab. Gleiches lässt sich auch im Tourismus beobachten: Bei den KMU sanken die Umsätze, Verkaufspreise, Gewinnen und Cashflows weniger rasch als bei den Grossunternehmen.

Gleichgewichtskurs des Schweizer Frankens

In der Umfrage wurden die Unternehmen nach dem Gleichgewichtskurs des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro und dem US-Dollar gefragt. Ein Kurs von knapp über 1,20 Franken zum Euro wird von 37 Prozent als zu stark erachtet, wobei in der Industrie tendenziell ein höherer Wechselkurs gegenüber dem Euro als fair angesehen wird als im Dienstleistungssektor. 22 Prozent der Industrieunternehmen sehen den Franken zwischen 1,30 und 1,40 als fair bewertet an. Bei den Dienstleistungsunternehmen ist dieser Anteil mit 12 Prozent etwas kleiner. Gegenüber dem Dollar sehen die meisten Unternehmen den Gleichgewichtskurs zwischen 0,96 und 1,00 Franken pro US-Dollar. Je nach Branche unterscheiden sich jedoch die Sichtweisen. Im Baugewerbe beispielsweise sehen alle Grossunternehmen einen Gleichgewichtskurs gegenüber dem Euro von 1,30 oder höher als fair an, während einige KMU auch einen Wechselkurs von 1,20 bevorzugen würden. In dieser Situation könnte die Exporttätigkeit der einzelnen Unternehmen eine Rolle spielen – kleinere Unternehmen sind vermehrt nur im Binnenmarkt tätig. In der Tourismusbranche spielt die Anzahl Mitarbeitende bei der Bewertung des Gleichgewichtskurses keine Rolle – die meisten Unternehmen in dieser Branche sehen einen ein Wechselkurs von 1,30 und höher gegenüber dem Euro als fair an.

UBS AG

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Der Schweizerische Gewerbeverband sgv ist der Dachverband der KMU. Er wurde 1879 gegründet und ist heute der grösste Wirtschaftsverband der Schweiz. Der sgv setzt sich für die Interessen der rund 300'000 KMU ein, die zum grossen Teil in seinen rund 255 Branchen- und Berufsverbänden sowie den branchenübergreifenden kantonalen Gewerbeverbänden organisiert sind.

Erläuterungen zur Methodik des UBS KMU-Barometers

Das UBS KMU-Barometer basiert auf einer Auswertung der seit 1975 durchgeführten UBS-Umfrage in der Industrie. Diese wurde im dritten Quartal 2006 um Dienstleistungsbetriebe ergänzt. Quartalsweise werden rund 1300 Betriebe (1000 KMU und 300 Grossunternehmen) kontaktiert, die einen repräsentativen Querschnitt der schweizerischen Volkswirtschaft darstellen. Dabei werden Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten zu den KMU gerechnet. Die Auswertung erfolgt mittels sogenanntem Diffusionsindex: Das Resultat entspricht dem gewichteten Mittel des Anteils der Unternehmen mit sehr positiver und positiver beziehungsweise negativer und sehr negativer Trendmeldung. Er vermittelt daher keine prozentualen Veränderungsraten.

UBS KMU-Barometer in Zahlen

Das UBS KMU-Barometer basiert auf einer Auswertung der seit 1975 durchgeführten UBS-Umfrage in der Industrie. Diese wurde im dritten Quartal 2006 um Dienstleistungsbetriebe ergänzt. Quartalsweise werden rund 1300 Betriebe (1000 KMU und 300 Grossunternehmen) kontaktiert, die einen repräsentativen Querschnitt der schweizerischen Volkswirtschaft darstellen. Dabei werden Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten zu den KMU gerechnet. Die Auswertung erfolgt mittels sogenanntem Diffusionsindex: Das Resultat entspricht dem gewichteten Mittel des Anteils der Unternehmen mit sehr positiver und positiver beziehungsweise negativer und sehr negativer Trendmeldung. Er vermittelt daher keine prozentualen Veränderungsraten.

Das Geschäftsklima wird ausschliesslich für die Industrie berechnet auf der Basis der Umfrageresultate zur Produktion, zum Auftragseingang und zum Umsatz. Daten zum Cashflow und auf Branchengruppenebene werden seit dem ersten Quartal 2009 erhoben.

UBS KMU-Barometer

UBS KMU-Barometer - GEsamtumsatz, Cashflow, Verkaufspreise und Beschäftigung