Vermögensweitergabe

Wenn Sie nichts unternehmen, vererben Sie im Rahmen des Gesetzes. Vielleicht entspricht diese gesetzliche Regelung aber nicht Ihren Wünschen – dann müssen Sie handeln. Einmal abgefasst, datiert und unterzeichnet gilt ein Testament, bis es widerrufen oder abgeändert wird.

Korrekt abgefasst, datiert und öffentlich beurkundet ist ein Erbvertrag bis auf Widerruf gültig. Ein Erbvertrag, der zusammen mit volljährigen Kindern abgeschlossen wird, bringt in der Regel mehr Flexibilität in Bezug auf die mögliche Regelung als ein Testament.

Sobald Sie zum Beispiel urteilsunfähig werden, sorgt sich von Gesetzes wegen früher oder später eine Behörde um Ihre Interessen. Mit einem schriftlichen Vorsorgeauftrag legen Sie selbst fest, wer Sie vertreten soll. Bestimmen Sie zum Beispiel Ihren Ehepartner als Vorsorgebeauftragten. Oder Ihre Kinder, nahestehende Verwandte oder eine andere Vertrauensperson.

Beim Erbvorbezug wird ein Teil des Erbes schon zu Lebzeiten an die Erben ausgezahlt. Eltern zum Beispiel können jederzeit einem Kind einen Erbvorbezug ihrer Erbschaft gewähren. Im Gegensatz zu einem Darlehen ist der Erbvorbezug dabei unabänderlich. Der Erbvorbezug ist in der Erbteilung auszugleichen.

Innerhalb der Familie, aber auch für Nichtverwandte gibt es die Möglichkeit, einen Teil des Vermögens per Schenkung weiterzugeben. Rechtlich wird die Schenkung als "lebzeitige unentgeltliche Zuwendung eines Vermögenswertes" definiert. Dies bedeutet, dass die beschenkte Person dafür keine Gegenleistung zu entrichten hat und diese im Erbfall grundsätzlich nicht angerechnet werden muss.

Seit dem 1. Januar 2023 gilt das revidierte Erbrecht. Erblasserinnen oder Erblasser können über einen grösseren Teil des Nachlasses frei verfügen als bisher.

Falls keine Nachlassdokumente (Testament oder Erbvertrag) vorhanden sind, sieht das Schweizer Erbrecht eine bestimmte Erbfolge mit gesetzlich vorgegebenen Quoten und Pflichtteilen vor.

Bei verheirateten Personen erfolgt im Erbfall zuerst die güterrechtliche Aufteilung und die Vermögenswerte werden unter den Eheleuten aufgeteilt. Es geht also nicht automatisch die Hälfte von allem an die Kinder.

Nach unserem Tod hinterlassen wir nicht nur physische Güter, sondern auch digitale Dinge. Doch was genau bedeutet digitales Erbe? Und was gilt es bei dessen Nachlass zu bedenken? Wir erklären Ihnen, wie Sie Ihre digitale Erbschaft am besten regeln.

Der Pflichtteil des Ehegatten oder der eingetragenen Partnerin oder des eingetragenen Partners verbleibt auch mit dem aktualisierten Erbrecht bei der Hälfte des gesetzlichen Erbanspruchs. Die Pflichtteile der Nachkommen werden von dreiviertel auf die Hälfte reduziert, derjenige der Eltern entfällt gänzlich.

Das neue Recht ist am 1. Januar 2023 in Kraft getreten. Es gilt für alle Todesfälle nach diesem Zeitpunkt. Unerheblich ist der Zeitpunkt der Errichtung der Verfügung von Todes wegen.

Ob die auf den Pflichtteil gesetzten Nachkommen dann ½ oder ¾ ihres gesetzlichen Erbteils erhalten, hängt somit von den genauen Formulierungen einer bereits bestehenden Verfügung von Todes wegen ab. Dasselbe gilt für die Eltern, deren Pflichtteil mit der Revision entfällt.

Die aktuelle Revision bietet Ihnen die Gelegenheit, Ihre eigene Situation zu überdenken und gegebenenfalls die Nachfolgelösung anzupassen. Auch wenn die bisherigen Testamente und Erbverträge gültig bleiben, lohnt es sich, nochmals einen Blick darauf zu werfen.

Vereinbaren Sie einen Termin mit unseren Nachfolgespezialisten und lassen Sie sich umfassend beraten.

Auch wenn Konkubinatspartner per Testament begünstigt werden, steht Nachkommen der Pflichtteil zu. Der Pflichtteil kann übrigens nur verbindlich entzogen werden, wenn künftige Erben einen Erbverzichtsvertrag unterzeichnen, in welchem sie explizit auf das mögliche Erbe verzichten.

Unverheiratete Konkubinatspartner müssen, im Gegensatz zu verheirateten oder eingetragenen Partnern, in fast allen Kantonen Erbschaftssteuer zahlen. In «teuren» Kantonen kann die Erbschaftssteuer 30% und mehr betragen.