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Eine Leibrente ist eine Versicherung. Man bezahlt gestaffelt oder einmalig einen Beitrag, um im Alter eine garantierte, regelmässige Auszahlung zu erhalten. Einzahlungen und Auszahlungsmodalitäten werden vorab vertraglich festgelegt. Wie bei klassischen Versicherungen richtet sich die Auszahlung nicht nur nach den eingegangenen Prämien, sondern auch nach den vertraglich festgelegten Leistungen.

Leibrenten können somit bis ins hohe Alter ein fixes Einkommen garantieren und unter Umständen auch einen höheren Betrag ausschütten, als eingezahlt wurde. Auf den ersten Blick eine gute Sache.

Bilanz ist letztlich selten positiv

Auf den zweiten Blick wird aber schnell klar, dass die Anbieter sehr genau kalkulieren. Konkret heisst dies, dass Sie sehr alt werden müssen, um mehr aus der Police zu ziehen, als ursprünglich eingezahlt wurde. Hinzu kommt, dass die Leibrente steuerlich nicht optimal ist.

Zwar werden nur 40 Prozent der Rente als Einkommen besteuert – im Gegensatz zu AHV- oder Pensionskassenrenten. Dies ist aber keine Steuerbegünstigung, auch wenn es zunächst als solche erscheint. Denn diese 40 Prozent betreffen nicht nur die Überschussrente, sondern auch den Kapitalabbau, der im Zuge der Rentenzahlungen stattfindet. Da das Kapital – also die ursprüngliche Einzahlung – in der Regel aus Einkommen finanziert und als solches schon einmal besteuert wurde, liegt eine doppelte Besteuerung vor.

Wenn man sein Erspartes selbst anlegt und daraus später ein Einkommen generiert, wird dieser Vermögensverzehr nicht besteuert. Das Kapital gezielt zu verbrauchen, ist steuerlich also attraktiver.

Teuer bezahlte Sicherheit

Bei einer Leibrente verliert man eine gewisse Flexibilität, nimmt steuerliche Nachteile in Kauf und profitiert unter dem Strich nur selten. Auf der Plusseite steht die gewonnene Sicherheit. Diese ist aber teuer bezahlt, und lässt sich oft auch anderweitig, etwa über spezifische Risikoversicherungen, erzielen. Bevor eine Leibrente abgeschlossen wird, lohnt sich eine genaue Überprüfung der Alternativen.